Wednesday, July 02, 2008
Väter in Elternzeit: "Gehst du jetzt stillen?"
Die Medien toben sich aus an den "neuen Vätern". Alle wollen sie mit "einem Reden, der Elternzeit macht". Bei der Berliner Morgenpost findet man sogar "Die gleichberechtigten Väter":
Dienstag, 1. Juli 2008
Die Kollegen scherzten anfangs: "Toll, du hast ein Jahr frei und musst nichts machen!" Wenige Tage zuvor hatte Thomas Rindler angekündigt, Elternzeit nehmen zu wollen. Das erste Lebensjahr von Tochter Hermine war seine Partnerin Zuhause geblieben, das zweite Jahr wollte er selbst in die Babypause. "Vielleicht reagieren da viele erst einmal mit Witzeleien, weil es doch noch ungewohnt ist, dass ein Vater in Elternzeit geht", meint er.
Stark geprägt ist die Berichterstattung von den Wunschvorstellungen der Familienministerin, weniger von der tatsächlichen Realität. Während die normalen Medien die Welt schön schreiben, findet man in den PR-Blättern sogar einige Kritikpunkte, wie hier im Magazin der Berliner Sparkasse. Denn für manchen Selbständigen bringt der Weg an den Wickeltisch ein finanziell böses Erwachen:
"Für Selbstständige gilt eine andere Regelung, was Robert Feigel und seine Frau Ute aber erst erfuhren, als sie das Elterngeld beantragen wollten. Denn bei Selbstständigen zählen für die Berechnung des Elterngeldes nicht die letzten zwölf Monate, sondern das abgeschlossene Geschäftsjahr vor der Geburt. Pech für die beiden, denn Ute hatte zwar bis kurz vor der Geburt als Architektin gearbeitet, aber in dem davorliegenden Jahr hatte sie sich um den Erstgeborenen gekümmert und somit kein Einkommen vorzuweisen. Die beiden disponierten kurzfristig um und entschieden, dass Robert Elternzeit nimmt."
Und manche Anfrage ist dabei reichlich kurios und gleicht der Suche nach einem Eisbär in der Sahara: "Hätten Sie da nicht einen Elternzeit-Papa mit einem zweimonatigen Baby, einer besserverdienenden Gattin, der am besten Handwerker ist und .... " Also die Redakteurin, die so fragt, hat wohl selbst keine Kinder. Fakt ist: Zwei Monate alte Babies werden meist gestillt und besserverdienende Frauen heiraten selten Handwerker.
Dienstag, 1. Juli 2008
Die Kollegen scherzten anfangs: "Toll, du hast ein Jahr frei und musst nichts machen!" Wenige Tage zuvor hatte Thomas Rindler angekündigt, Elternzeit nehmen zu wollen. Das erste Lebensjahr von Tochter Hermine war seine Partnerin Zuhause geblieben, das zweite Jahr wollte er selbst in die Babypause. "Vielleicht reagieren da viele erst einmal mit Witzeleien, weil es doch noch ungewohnt ist, dass ein Vater in Elternzeit geht", meint er.
Stark geprägt ist die Berichterstattung von den Wunschvorstellungen der Familienministerin, weniger von der tatsächlichen Realität. Während die normalen Medien die Welt schön schreiben, findet man in den PR-Blättern sogar einige Kritikpunkte, wie hier im Magazin der Berliner Sparkasse. Denn für manchen Selbständigen bringt der Weg an den Wickeltisch ein finanziell böses Erwachen:
"Für Selbstständige gilt eine andere Regelung, was Robert Feigel und seine Frau Ute aber erst erfuhren, als sie das Elterngeld beantragen wollten. Denn bei Selbstständigen zählen für die Berechnung des Elterngeldes nicht die letzten zwölf Monate, sondern das abgeschlossene Geschäftsjahr vor der Geburt. Pech für die beiden, denn Ute hatte zwar bis kurz vor der Geburt als Architektin gearbeitet, aber in dem davorliegenden Jahr hatte sie sich um den Erstgeborenen gekümmert und somit kein Einkommen vorzuweisen. Die beiden disponierten kurzfristig um und entschieden, dass Robert Elternzeit nimmt."
Und manche Anfrage ist dabei reichlich kurios und gleicht der Suche nach einem Eisbär in der Sahara: "Hätten Sie da nicht einen Elternzeit-Papa mit einem zweimonatigen Baby, einer besserverdienenden Gattin, der am besten Handwerker ist und .... " Also die Redakteurin, die so fragt, hat wohl selbst keine Kinder. Fakt ist: Zwei Monate alte Babies werden meist gestillt und besserverdienende Frauen heiraten selten Handwerker.